Design Thinking und User-centered Design

 
 

Der Begriff „Design Thinking“ hört man immer mehr. Aber was bedeutet er genau? Welche Parallelen gibt es zum User-centered design Ansatz? Lese hier mehr dazu.

Was ist Design Thinking?

 

Es handelt sich um eine Methode zur Lösung komplexer Probleme und zur Entwicklung innovativer Ideen. Das Konzept basiert auf der Zusammenarbeit interdisziplinärer Gruppen, die in einem sich wiederholenden und anwendungsorientierten Prozess entwickeln, testen und umsetzen.
Allgemein gesehen übernimmt man bewährte Design-Methoden, sowie Methoden der Egonomie und adaptiert die dort verwendeten Vorgehensweisen, Methoden, Techniken und Tools auf neue Fragestellungen und Innovationsvorhaben.

Design Thinking wurde in den 1990-er Jahren von David Kelley, Tim Brown (von IDEO, einer amerikanischen Design Agentur) und Roger Martin entwickelt.

 

Design Thinking Prozess

 

Der Design Thinking Prozess besteht nach IDEO aus den 6 folgenden Phasen:

  1. Empathize: Nimm dir ausführlich Zeit für User Research. Finde heraus, was die Benutzer tun, sagen, denken und fühlen. Das Ziel ist so viele Beobachtungen zu sammeln, dass du dich wirklich in deine Benutzer und deren Perspektiven einfühlen können.

  2. Define: Finde aus den Ergebnissen des User Researchs heraus, wo die Probleme für die Benutzer liegen. In den Benutzerbedürfnissen liegt das Potential für Innovationen. Finde heraus, welche Benutzerbedürfnisse noch nicht befriedigt sind.

  3. Ideate: Überlege dir viele verrückte, kreative Ideen für die unbefriedigten Benutzerbedürfnisse. Bringe nun das ganze Team zusammen und skizziert viele verschiedene Wege auf.

  4. Prototyping: Baue (iterativ) Prototypen deiner Ideen. Das Ziel ist zu erfahren, welche Komponenten der Ideen sind machbar und welche nicht.

  5. Test: Teste den Prototyp mit echten Benutzern und hole deren Feedback ein. Frage dich selber, ob deine Lösung wirklich die Benutzerbedürfnisse befriedigt.

  6. Implement: Setze die Vision um. Stelle sicher, dass die Lösung verwirklicht ist und das Leben der End-Benutzer beeinflusst. Diese Phase ist sehr wichtig, geht aber am Häufigsten vergessen. Dieser Teil ist harte Arbeit aber entscheidend!

 

Vorteile von Design Thinking

 
  • Die Benutzer stehen im Zentrum. Echte Benutzerbedürnfisse werden befriedigt.

  • Die Expertise aus dem gesamten Team wird wirksam gesammelt, eine gemeinsame Sprache entsteht.

  • Innovation entsteht durch das Ausprobieren verschiedener Problemlösewegen.

… a wonderful interface solving the wrong problem will fail“ (Jakob Nielson).

 

Nachteile von Design Thinking

 

Dan Saffer von der Interaction Design Association berichtet, dass die eigentliche „Macher-Phase“, die Implementation, beim Design Thinking Ansatz häufig zu kurz kommt oder nicht gemacht wird.

Insgesamt wirft der Hype um Design Thinking einige Fragen über Sinn und Zweck dieser Methode auf. Problematisch ist, dass neben der allgemeinen Verwirrung über die eigentliche Arbeit der Designer und der Frage was diese damit zu tun haben, die Chancen und Möglichkeiten unklar bleiben und der Begriff schlimmstenfalls den gering geschätzten »Designer-Attributen« zugeordnet werden (Unternehmen Design).

 

Design Thinking und User-centered Design (UCD)

 

Interessant ist die Einbettung des UCD in der Methodologie des Design Thinkings. “Wir bei IDEO glauben, dass man mehr tun muss, als sich in die Lage des Kunden zu versetzen. Es genügt auch nicht den Kunden zu befragen. IDEO ist sogar überzeugt, dass man mehr tun muss, als den Kunden zu fragen, was er von einem Produkt oder einer Idee hält.” So schreibt Tom Kelly “Nur wenn wir Menschen genau beobachten, gewinnen wir zahlreiche Erkenntnisse und erhalten Hinweise auf neue Möglichkeiten” (Dr. Peter Hüttebräuker). Wie Butz und Krüger in „Mensch-Maschine-Interaktion“ schreiben sind die Hauptelemente des UCD Verstehen, Vergegenwärtigen, Evaluieren und Designen. Dies weist starke Parallelen zum Design Thinking Prozess auf. In der ISO-Norm 9241-210 ist festgelegt, dass UCD ein Ansatz zur Entwicklung interaktiver Systeme ist, der darauf abzielt Systeme gebrauchstauglich und zweckdienlich zu machen, indem er sich auf die Benutzer, deren Voraussetzungen und Anforderungen konzentriert. Auch hier sind grosse Übereinstimmungen zu finden.

 

Fazit

 

Der Design Thinking Ansatz von IDEO ist im Kern sehr ähnlich wie das User-centered Design Konzept nach der ISO-Norm. In beiden Vorgehensweisen stehen der Benutzer, seine Anforderungen, Voraussetzungen und Bedürfnisse im Zentrum. Der Design Thinking Ansatz betont noch mehr die systematische gestalterische Kreativität in einem Teamprozess und die Design getriebene Innovation. Egal nach welcher Methode man vorgeht, ein eminenter Schlüssel zum Erfolg eines Produktes ist, das Benutzerbedürfnisse abgedeckt werden.

Autorin: Stefanie Friedli

 

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