Mittels Persona zum richtigen Weihnachtsgeschenk?!

 

Alle Jahre wieder…

 

Da ist sie schon wieder: unsere geliebte Weihnachtszeit. Natürlich haben wir uns vorgenommen, dieses Jahr alles besser zu machen. Apéros und Weihnachtsessen besser aufeinander abzustimmen, das ganze Jahr über Sport zu treiben, regelmässig in die 3. Säule einzuzahlen und alle Weihnachtsgeschenke schon im Verlaufe des Jahres zu organisieren ;-)

 

Wenn du jetzt bei dieser Auflistung leicht panisch wirst, keine Sorge: Du bist nicht allein. Wir können deine Weihnachtsessen zwar nicht umplanen, auch nicht für dich ins Fitness gehen, und für die Einzahlung in die 3. Säule bleibt ja noch etwas Zeit.

Symbolbild Don't Panic

Photo by Tonik on Unsplash

 

Aber um ein passendes Weihnachtsgeschenk zu finden, können wir dir allenfalls mit einer methodischen Vorgehensweise helfen: der «Persona». Wie diese funktioniert, erklären wir sehr gerne anhand eines Selbstversuches.

Der Selbstversuch

Für eine gute Freundin, nennen wir sie «Alina», suche ich das passende Weihnachtsgeschenk. Google hat da bestimmt eine Antwort drauf – ich bin ja nicht die Erste, die ein Geschenk sucht. Also gebe ich folgendes ein: Geschenk für aktive Frau. Von Halsketten, über XXL-Kuschelpullover, eine DIY Lama Chia Pflanze bis hin zu einem Tandem Paragliding Flug ist so ziemlich alles dabei. Um mich inspirieren zu lassen, sicher nicht schlecht – aber ob da wirklich das Richtige für Alina dabei ist?

Bei all diesen Vorschlägen fehlt mir etwas der Bezug zu ihr. Mich beschleicht das Gefühl, dass ich die Geschenksuche anders angehen muss. Aus meinem Arbeitsalltag bin ich es gewohnt, die Perspektive von Anderen einzunehmen und mich in die Lage Anderer zu versetzen. Das sollte doch auch bei der Geschenksuche helfen. Also überlege ich mir, was meine Freundin Alina ausmacht, was ihre Gewohnheiten, was ihre Hobbys sind… aber auch, wie ihre Einstellung bezüglich Konsumverhalten ist. Alles, was mir dazu einfällt, schreibe ich auf ein Blatt Papier.

 

All diese Informationen erscheinen mir auf den ersten Blick noch etwas chaotisch und unstrukturiert – kurz gesagt: noch nicht so hilfreich für die Geschenksuche. Ich lese die Inhalte nochmals durch, fasse zusammen und bringe Ordnung in meine Notizen. Mit dem strukturierten Aufbau der Persona gelingt es mir, eine super Ausgangslage zu schaffen, um mir ein geeignetes Geschenk für Alina zu überlegen. Und so sieht das dann aus:

Zusammenfassung als Persona

Beispiel Persona Alina
 

Beim Betrachten meiner Persona sprudelt es dann plötzlich vor lauter Ideen – Sachen auf die ich sonst nicht gekommen wäre, z.B. könnte ich ihr eine Stunde mit einem Hundetrainer schenken, oder ich könnte mit ihr einen Tag in einem offenen Atelier verbringen, wo sie von Hand selber etwas erstellen kann (über Keramik, Handlettering bis hin zu Holz- und Bastelarbeiten) oder ich könnte 12 Rezepte heraussuchen, die sie Monat für Monat nachkochen kann und die ein besonderes Augenmerk auf Regionalität und Saisonalität legen und noch viele Ideen mehr…

Dieser Selbstversuch zeigt doch sehr deutlich auf, dass es sich in jedem Fall lohnt, sich Gedanken über die Zielgruppe zu machen. Tendenziell neigt man sehr schnell dazu, sofort eine Lösung (in unserem Beispiel ein Geschenk) zu suchen, ohne sich vorher genau zu überlegen, für wen die Lösung überhaupt passen muss und welche Bedürfnisse und Herausforderungen diese Person wirklich hat. In meinem Fall war es natürlich einfach, da ich Alina sehr gut kenne und weiss, was ihr wichtig ist und wie sie so tickt. Das führte auch dazu, dass ich nur eine geringe Datenmenge zu einer spezifischen Person zusammenbringen musste.

Transfer in Projektwelt

Wenn es um die nutzungsfreundliche Gestaltung von Produkten oder Services geht, ist die Ausgangslage natürlich viel herausfordernder. Die Zielgruppe ist viel grösser und im Dschungel der Zahlen gerät der Mensch dahinter schnell in Vergessenheit. Damit das nicht passiert, empfehlen wir die Erstellung einer Persona. In unserem Weihnachtsgeschenk-Beispiel haben wir die Methode etwas zweckentfremdet, aber gerne erklären wir hier im Detail nochmals, was es mit der Persona so auf sich hat:

FAQ zu Persona

  • Eine Persona ist eine fiktive Vertreterin einer Zielgruppe, welche verschiedene Merkmale von Personen innerhalb dieser Gruppe charakterisiert. Wie ein realer Mensch hat auch eine Persona Ziele, Verhaltensweisen, Bedürfnisse und Herausforderungen.

  • Eine Persona hilft uns dabei, uns in die Lage eines potenziellen Nutzenden zu versetzen und dessen Perspektive einzunehmen. Die riesige Menge an Daten über bestimmte Nutzende werden dadurch greifbar gemacht und ermöglicht den Projektmitarbeitenden die Anforderungen der Nutzenden in den Fokus der Entwicklung zu stellen. Aufgrund von vielfältigen Informationen wird ein Verständnis für die Nutzendengruppe hinter der Persona geschaffen.

  • Man kann auf bereits vorhandenes Wissen zurückgreifen, wie zum Beispiel auf Kundenfeedbacks, CRM-Einträge oder Beschwerden. Eine breite Basis aus qualitativen und quantitativen Daten bietet die verlässlichste Grundlage. Daher wird empfohlen, weitere Daten beispielsweise mittels Interviews, Umfragen oder Benutzertests zu sammeln. Anhand von Segmentierungs- und Clusterverfahren lassen sich diese Daten dann strukturiert zusammenfassen.

  • Je nach Zielgruppe macht es Sinn, mehrere Personas zu entwickeln. Der 20-jährige Student, die frischgebackene Familie oder der abenteuerlustige Rentner – sie alle haben charakteristische Bedürfnisse und vertreten einen Nutzendentyp innerhalb einer bestimmten Zielgruppe.

  • Eine Persona enthält demografische Daten, Fähigkeiten und Verhaltensweisen. Bilder geben ihr ein Gesicht und ein Zitat fasst ihre Einstellung zusammen. Weiter wird sie mit einem Namen, einer Funktion, einem Werdegang und einem Privatleben versehen. Zusätzliche, für das Produkt relevante Informationen, helfen dabei, die Persona so realistisch wie möglich zu gestalten und veranschaulichen ihre Ziele, Bedürfnisse und Herausforderungen.

 
Symbolbild Weihnachten

Photo by Chad Madden on Unsplash

 

So, nun wünschen wir dir ganz viel Erfolg bei der Anwendung - diese Woche vielleicht noch zum Finden der richtigen Geschenke - und falls du mal für dein Projekt Unterstützung bei der Erstellung von Personas brauchst: Wir helfen gerne!

Frohe Festtage,
Deine Soulmates


Möchtest du Personas für dein Projekt entwickeln lassen?
Wir freuen uns auf deine Anfrage!


 

Adriana Krasnici, Experience Consultant
Publiziert am 19.12.2022

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